Pressemitteilung


Abbildung 1: Auszug aus der Ausführungsplanung (Quelle: Zick-Hessler Ingenieure GmbH & Co. KG)


Veranlassung

Der ZLS versorgt den Staufenberger Stadtteil Treis vom WW Mainzlar aus über eine ca. 2.200,00 m lange Verbindungsleitung. Der Wasserstand im Hochbehälter Weidhof erzeugt ein Druckniveau von ca. 8,5 bar auf der Verbindungsleitung. Die Verbindungsleitung weist einen Durchmesser von DN 150 auf und besteht aus PVC. Die Verbindungsleitung ist im Bereich des Straßenseitengrabens der Landesstraße L 3146 verlegt und weist alters- und bauartbedingt eine Vielzahl an Rohrbrüchen auf. Ein Drittel aller Rohrbrüche, die jährlich auftreten, sind auf die geklebten PVC-Muffen der Verbindungsleitung zurückzuführen. Aufgrund der akuten Störanfälligkeit und des erhöhten Aufwands der Baustellenabsicherung an der Landesstraße ist die Erneuerung mit entsprechender Dringlichkeit zu behandeln.

Die Dringlichkeit wird allein durch 2 Wasserrohrbrüche in einer Woche in der jüngsten Vergangenheit (KW 32) deutlich aufgezeigt, bei denen allein 50,00 m³ Trinkwasser pro Stunde ungenutzt im Erdreich versickert sind. Bisweilen konnten die Wasserrohrbrüche frühzeitig durch den technischen Außendienst des ZLS detektiert werden, um Unterspülungen der Landesstraße L 3146 zu verhindern und damit verbundene Straßensperrungen.

Die Objektplanung und die Erstellung eines landschaftspflegerischen Begleitplans wurden bereits im Jahr 2023 durch den ZLS-Verbandsvorstand auf den Weg gebracht. Intensive Abstimmung zur Trassenfindung unter Berücksichtigung von wasser- und naturschutzrechtlichen Belangen führten dazu, dass die Maßnahme erst in 2024 zur Umsetzung kommt, da hier umfängliche Begleitgutachten (bspw. Schutz des Wiesenknopf-Ameisenbläuling/ Kontext zum Rhein-Main-Link) erforderlich waren. Besonderer Dank gilt hier dem Fachplanungsbüro Ingenieurbüro für Umweltplanung Dr. Theresa Rühl aus Mainzlar.

Die Baumaßnahme wurde im April 2024 nunmehr öffentlich ausgeschrieben. Das wirtschaftlichste Angebot für die Tiefbauleistungen hat die Fa. NR Tiefbau GmbH aus Oelsnitz/ Erzgebirge vorgelegt. Die Bauoberleitung über die Maßnahme obliegt der Zick-Hessler Ingenieure GmbH & Co. KG aus Wettenberg.

Besonderheit bei der Erneuerung der Verbindungsleitung ist, dass die Leitung in geschlossener Bauweise mittels Horizontalspülbohrverfahren (HDD-Bohrverfahren) verlegt wird. Hierbei sind lediglich für die Herstellung von Start- und Zielgruben herkömmliche Tiefbauarbeiten mittels Bagger notwendig. Vorteil des HDD-Bohrverfahrens ist die zeitliche Umsetzung sowie die boden- und umweltschonende Verlegeweise. Zunächst wird mit einer Pilotbohrung der Bohrkopf passgenau in die Zielgrube gelenkt. Im Nachgang wird mit einem Aufweitkopf (Backreamer) die vor Ort verschweißte PE-Leitung rückwärts eingezogen und zu einem Rohrstrang verbunden.

Vom Wasserwerk Mainzlar aus wird zunächst die L 3146 gekreuzt. Die Verlegung der neuen Verbindungsleitung in DN 200 erfolgt parallel zur bestehenden Leitung im gegenüberliegenden Straßenseitengraben (in Fahrtrichtung Treis rechter Hand) im Horizontalspülbohrverfahren. Herstellung von Start- und Zielgruben in der weiteren Schutzzone der Wassergewinnungsanlagen Mainzlar in Abständen von etwa 200 m. Der Oberboden wird seitlich gelagert und nach Beendigung der Maßnahme wieder fachgerecht aufgebracht. Der anfallende Bodenaushub wird seitlich gelagert und nach Maßgabe wiederverfüllt, wenn dieser sich ausreichend verdichten lässt. Hier sind die Vorgaben des Straßenbaulastträgers zu beachten.

Die Start- und Zielgruben für das HDD-Bohrverfahren liegen im amtlich festgesetzten Überschwemmungsgebiet der Lumda.

Der Baubeginn ist für Ende August/ Anfang September vorgesehen und das Beräumen der Baustelle je nach Witterung für Mitte Dezember. Die eigentliche Rohrverlegung findet vor der Frostperiode im Herbst statt.

Im Zuge der Maßnahme wird es zu vereinzelten halbseitigen Sperrungen der L 3146 kommen müssen, um die Baustelle anzudienen. Wir bitten die Bevölkerung bereits jetzt um Verständnis.

Die veranschlagten Baukosten inkl. Baunebenkosten belaufen sich auf rd. 1.100.000,00 € netto und stellen einen Wendepunkt in der Rehabilitationsstrategie des ZLS dar. Der Investitionssumme stehen eine maßgebliche Senkung der Wasserverlustrate gegenüber, die mit einer Minderung der entsprechenden Betriebskosten gleichzusetzen ist.



gez.

Jan Philipp Körber

Geschäftsführer